Sitzung: 01.06.2016 2016/BMI/042
Beschluss: geändert/ergänzt beschlossen
Beschluss:
Allgemeines:
Die Vorsitzende begrüßte Herrn
Krümpelmann, Büroleitung der Verbandsgemeindeverwaltung Weißenthurm, sowie die
Gebrüder Khan der Ahmadiyya Muslim Jamaat Koblenz. Nach einer kurzen
Vorstellungsrunde ergriff Herr Waheed Khan das Wort.
Die Ahmadiyya Muslim Jamaat sind
seit 1984 in Koblenz ansässig. Mit E-Mail vom 18.03.2015 wandten sich die
Gebrüder Khan an die Verbandsgemeinde Weißenthurm. Die Gemeinde beabsichtigt in
Kooperation mit dem Beirat für Migration und Integration des Landkreises
Mayen-Koblenz eine Ausstellung zur Thematik „Islam“ in den Räumlichkeiten der
Verbandsgemeindeverwaltung durchzuführen. Es handelt sich um eine
deutschlandweite Ausstellung, welche u.a. bereits im Forum Koblenz, der
Kreisvolkshochschule Koblenz und zuletzt in Bad Ems stattgefunden hat. Die
Ausstellung soll Führungen und Fachvorträge, auch für Schulklassen, beinhalten
und zur Aufklärung über den Islam dienen. Herr Khan fügt hinzu, dass die
Gemeinde zahlreiche gemeinnützige Aktivitäten wie z.B. Obdachlosenspeisungen,
Versorgung Flüchtlingsheime, Übersetzung und Wohnungssuche für Flüchtlinge, Wohltätigkeitsläufe,
Blutspenden usw. durchführt.
Frau Begen bedankt sich bei den
Gebrüdern für die Vorstellung und bittet die Beiratsmitglieder um
Wortmeldungen.
Frau Loosen bittet um
Klarstellung, ob bei der Ausstellung der religiöse oder politische Aspekt im
Vordergrund steht. Ihrer Auffassung nach ist die Unterstützung seitens des
Beirates als politisches Gremium lediglich im Hinblick auf einen politischen
Aspekt tragbar.
Herr Kubatzki betritt den
Sitzungsraum um 18:03 Uhr.
Herr Khan antwortet, dass es
sowohl eine religiöse als auch politische Ausstellung ist, da die Ausstellung
eine Koran-Ausstellung beinhaltet. Seiner Ansicht nach bedingen sich die beiden
Themen und können nicht getrennt behandelt werden.
Herr Krümpelmann legt die
Ansichten der Verbandsgemeindeverwaltung Weißenthurm dar. Die Verbandsgemeine
ist gerne bereit, Räumlichkeiten für diese Ausstellung für ein bis zwei Tage
zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus schlägt er vor, der Ausstellung einen symbolischen
Charakter zu verleihen und mit Vertretern verschiedener Glaubensrichtungen
einen Baum zu pflanzen und eine gemeinsame Mahlzeit einzunehmen.
Frau Begen bittet um Mitteilung,
wann diese Veranstaltung geplant ist. Sie gibt zu bedenken, dass am 18.06.2016
erst die Veranstaltung des Fastenbrechens stattfindet und eine Durchführung von
zwei religiös geprägten Veranstaltungen hintereinander nicht vertreten werden
kann.
Herr Khan antwortet, dass die
Veranstaltung unter Beachtung der Urlaubszeit nicht im Sommer stattfinden
sollte und schlägt vor, den Termin im September oder Oktober anzusetzen.
Herr Elmas meldet sich zu Wort.
Er findet die Durchführung einer solchen Veranstaltung sinnvoll und spricht
sich für eine Unterstützung aus.
Herr Krümpelmann gibt zu
Bedenken, dass die Räumlichkeiten im Dezember aufgrund der zahlreichen
Ratssitzungen enorm beansprucht werden und sich dieser Monat somit nicht
eignet.
Frau Loosen schlägt vor, die
Veranstaltung Ende des Jahres bzw. zu Beginn des neuen Jahres durchzuführen.
Sie spricht sich grundsätzlich für die Unterstützung der Ausstellung aus,
bittet jedoch darum, die Koran-Ausstellung zu unterlassen.
Frau Engel hat ein großes
Interesse an der Durchführung der Veranstaltung, bittet jedoch um Mitteilung, inwieweit
Arbeiten durch den Beirat zu erledigen sind.
Herr Khan teilt mit, dass die
Arbeiten hauptsächlich durch die Gemeinde erledigt werden und bittet lediglich
um die Versendung von Einladungen.
Frau Böhler lobt das große
Engagement der Gemeinschaft. Ihrerseits bestehen ebenfalls Bedenken im Hinblick
auf die Durchführung einer religiösen Veranstaltung als politisch gewähltes
Gremium. Da bereits andere Beiräte die Veranstaltung unterstützt haben geht Sie
jedoch davon aus, dass kein Interessenskonflikt entsteht und spricht sich für
eine Kooperation aus.
Frau Kilicaslan äußert ihre
Skepsis gegenüber der Veranstaltung. Sie spricht sich für eine strikte Trennung
von Politik und Religion und gegen die Unterstützung dieser Veranstaltung aus.
Frau Begen dankt den Mitgliedern
für die offenen Rückmeldungen. Sie informiert, dass der Tagesordnungspunkt
„Vorstellung der Ahmadiyya Muslim Jamaat“ bereits im Vorfeld zu negativen
Reaktionen in Form von Leserbriefen und Anfragen seitens der Bürgerinnen und
Bürger geführt hat.
Herr Elmas schlägt vor, die
Veranstaltung lediglich unter Behandlung des politischen Aspekts durchzuführen.
Frau Osman äußert, dass der
soziale Aspekt der Gemeinschaft im Vordergrund stehe und die Veranstaltung als
Bildungs- und Aufklärungsveranstaltung aufgezogen werden sollte.
Frau Begen schlägt vor, die
Moschee vor Ort zu besichtigen, um nochmals das Gespräch zu suchen und die
Entscheidung über eine Kooperation zu vertagen.
Frau Begen bittet um Abstimmung, ob
die Entscheidung über eine Kooperation vertagt werden soll.
Abstimmungsergebnis: 1
Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung
Weiter bittet Frau Begen um
Abstimmung, ob eine Veranstaltung Ende des Jahres (Oktober / November)
stattfinden soll.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig bei drei Enthaltungen
Die Vorsitzende bedankt sich bei
den Gästen und bittet darum, dass die Gebrüder Khan das Fastenbrechen nach
vorheriger Anmeldung mit einigen Personen der Gemeinde besuchen.
Die Gebrüder Khan bedanken sich für
die Einladung und sagen eine Unterstützung der Veranstaltung mittels Fingerfood
zu.